Home>Aktuell>News>«Auch wir wollen einen Beitrag für die Umwelt leisten»

«Auch wir wollen einen Beitrag für die Umwelt leisten»

Die Hubrol AG muss sich in einem stagnierenden Markt behaupten.

Trotz stagnierendem Markt hat Heizen mit Öl nach wie vor einen wichtigen Stellenwert. «Energieverbrauch hat in jeder Form Auswirkungen auf die Umwelt», sagt Andreas Bossart von der Hubrol AG.

Anfang Jahr ist die CO2-Abgabe auf Heizöl fast verdoppelt worden. Hat sich das auf den Absatz der Hubrol AG ausgewirkt?
Andreas Bossart: «Ende Jahr haben die Bestellungen tatsächlich stark zugenommen. Vor allem grosse Kunden wollten ihren Tank noch schnell füllen.»

Viel Arbeit in kurzer Zeit für Sie?
Andreas Bossart: «Ja. Wir haben unsere Kunden aber schon früh im vergangenen Jahr über die kommende Erhöhung der CO2-Abgabe informiert. Viele Kunden haben denn auch bereits während des Jahres den Tank gefüllt. Unser Verkaufsteam und unsere Chauffeure waren gefordert, aber dank eines gut eingespielten Teams konnten wir bis Ende Jahr noch alle Kundenwünsche erfüllen.»

Somit wurden viele Kunden vorerst verschont vor der höheren CO2-Abgabe?
Andreas Bossart: «Genau. Für die Höhe des Heizölpreises sind jedoch andere Faktoren viel entscheidender. Die politische Lage, die wirtschaftliche Entwicklung oder die Stimmung an der Börse und Finanzmärkten beeinflussen den Preis viel stärker als die CO2-Abgabe.»

Die Abgabe stellt das Verbrennen von Öl – pointiert gesagt – an den Pranger, weil es das Klima aufheizt. Spüren Sie an Ihrem Geschäftsverlauf, dass Heizen mit Öl nicht mehr populär ist?
Andreas Bossart: «Ja, der Heizölmarkt in Uri ist in den vergangenen Jahren geschrumpft. Aufgrund der rekordhohen Ölpreise vor dem Börsencrash 2008 wurden in Uri viele Wärmepumpen installiert. Dieser Boom ist jetzt vorbei und der Heizölmarkt hat sich stabilisiert.»

Was tut ein Unternehmen wie das Ihre bei solchen Perspektiven?
Andreas Bossart: «Leider tanken nicht alle Urner und Urnerinnen bei uns. Da gibt es also noch viel Potenzial.»

Was spricht heutzutage – in Zeiten von Klimawandel und Energiewende – dennoch für Öl?
Andreas Bossart: «Energieverbrauch hat in jeder Form Auswirkungen auf die Umwelt – das gilt nicht nur für Öl. Wichtig ist vor allem, möglichst keine Energie zu verschwenden. Kommt dazu, dass heute Öko-Heizöl fast keinen Schwefel mehr enthält …»

WEB_Hubrol_OekoKampagne_Header_01

… aber auch teurer ist als gewöhnliches Öl, oder?
Andreas Bossart: «Trotzdem haben wir den Absatz von Öko-Heizöl im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Viele Urner und Urnerinnen kaufen ökologisch und auch einheimisch, also doppelt ökologisch! Wir transportieren nämlich sämtliches Heiz- und Dieselöl mit der Bahn in unser Tanklager in Altdorf. Auch wir wollen einen Beitrag für die Umwelt leisten.»

Heizen Sie privat denn auch mit Öko-Öl?
Andreas Bossart: «Nicht nur ich, sogar unsere Chauffeure sind Hauseigentümer und heizen ökologisch.»

Nebst Heizöl ist der Verkauf von Treibstoffen Ihr zweites Standbein. Wie entwickelt sich der Markt hier?
Andreas Bossart: «Obwohl die Mobilität weiterhin steigt, stagniert der Absatz bei den Treibstoffen. Die modernen Motoren sind sparsamer; zudem haben wir sehr gute öV-Verbindungen.»

Bei den Treibstoffen ist für Sie also ebenfalls kein Wachstum in Sicht?
Andreas Bossart: «Wir setzen auf einheimisch, denn unser Marktanteil ist hier noch ziemlich ausbaubar.»

Grundsätzlich neue Geschäftsfelder erschliessen Sie nicht?
Andreas Bossart: «Wenn sich solche ergeben, werden wir sie erschliessen.»

Ein Quereinsteiger in der Branche

Die Hubrol AG ist die einzige einheimische Brenn- und Treibstofflieferantin in Uri. Sie verfügt über einen eigenen Fuhrpark, ein eigenes Tankstellennetz und beschäftigt zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Markant am Firmenstandort beim Bahnhof Altdorf sind die drei Hochtanks für Heizöl, Öko-Heizöl und Diesel. Das Öl, das von dort aus verteilt wird, stammt zum grössten Teil aus der Nordsee. Geführt wird die Hubrol AG seit Anfang 2009 von Andreas Bossart. Der heute 42-jährige Altdorfer trat 1997 in die Firma ein, und zwar als Chauffeur. Zuvor hatte er eine Maurerlehre absolviert und einige Saisons lang bei zwei Schweizer Zirkusunternehmen gearbeitet. Seit 2011 engagiert sich Andreas Bossart auch als Gemeinderat von Altdorf. Dort wohnt er gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin. (cmm)

Zum Zeitungsartikel

Urner Wochenblatt, Januar 2014