Seit 2013 dreht sich ein buntes «Toggäli» beim Kreisel Flüelen, eines auf einem Hubrol-Tank. Nun ist zumindest Letzteres wieder auf dem Boden gelandet. Weitere sind geplant.
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Es ist ein ehrgeiziges Projekt des Urner Künstlers Urs Huber. 13 «Toggäli»-Figuren sollen von Sisikon bis Realp verteilt an das Buch «Goldener Ring über Uri» erinnern. Urs Huber nennt sie «Tanzende Toggäli-Figuren», die auf den Glauben an seelische Mächte sowie die religiöse Verehrung von Tieren hinweisen. Und tanzend sollen diese an den «Goldenen Ring über Uri» erinnern, der letzlich das Werden von Form, wie die Entstehung der Schöpfung, beschreibt. «Sie wollen damit auch an die Freiheit erinnern, die der Mensch besitzt, sich für das Tierische oder das Menschliche zu entscheiden», heisst es in einer Mitteilung der Projektverantwortlichen.
Seit 2013 im Land 1987 präsentierte der Enkel von Eduard Renner, Urs Huber, im damaligen Kunsthaus von Altdorf eine Ausstellung mit dem Titel «Fantastische Realitäten». Wobei diese Kunst seither nicht nur in vielen Urner Stuben, sondern auch aus behördlichen Räumen und öffentlichen Anlagen auf die Betrachter wirken. Im Sommer 2013 begannen im Urnerland «Toggäli» im «Bergindianer-Dialekt» zu rotieren. Das erste «Toggäli» steht beim Kreisel in Flüelen. «Man fühlt die Schwingungen, die wie Fremdkörper ins Innere wirken», heisst es in der Mitteilung zum Kunstprojekt. Ein weiteres «Toggäli» flog am Montag, 10. November, gleichsam von seinem ersten Standort, von der Tankanlage Hubrol, auf den Boden beim Bahnhofsareal Altdorf. «Gemerkt, dass diese Kunst auf Augenhöhe klarere Informationen versenden kann, wurde dieses ‹Toggäli› nun fussgängergerecht installiert», begründen die Projektverantwortlichen diesen Schritt. Bei den zwei «Toggäli» soll es aber nicht bleiben. Mit der Verwirklichung des Projektes soll es zügig weitergehen. Bis Mitte 2016 sollen sich 13 «Toggäli» im ganzen Kanton Uri drehen. Weitere Standorte für die Objekte werden zurzeit evaluiert.
Eine Neuauflage des «Rings» Kulturinteressierte Urner kennen «ds Toggäli» seit 1941. Denn der Arzt Eduard Renner verbreitete dessen imaginäre Realität bereits vor über 70 Jahren. Und als Schüler des Paracelsus schrieb er damals eine Doktorarbeit, die anschliessend als Buch «Goldener Ring über Uri» auch das Urner Volk bereicherte. Allerdings nicht finanziell, sondern vor allem spirituell. Doch während den damaligen Kriegszeiten hatten nur wenige den Sinn und Zweck seiner Kernaussagen erkannt. «Ein kleiner Kreis von einheimischen Denkern begann sich um das zu kümmern, was in jedem Menschen vorhanden als Animismus oder Animalismus aktiv wirkt. Auch ausländischer Animismus beschäftigte sich mit dem Schweizer Gedanken aus dem Gotthardmassiv», heisst es in der Mitteilung. Um eine kulturinteressierte Bevölkerung über den Hintergrund dieser Hommage an das Buch «Goldener Ring über Uri» zu orientieren, zeigt das Haus für Kunst Uri anlässlich seiner Kulturpreisverleihung ab 6. Dezember bis zum 6. Januar 2015 auch eine klare «Toggäli»-Information. Ob das «Toggäli-Künstler»-Anliegen – das vergriffene «Goldener Ring über Uri» nochmals im ursprünglichen Sinn erscheinen zu lassen – möglich wird, hängt auch mit dem Interesse einer jungen Urner Bevölkerung zusammen. (UW)
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